Was will die EU wirklich in Mali?
Mali ist ein neuer Brennpunkt im imperialistischen Machtpoker um Rohstoffe und strategische Schlüsselstellungen. Bilder von glücklichen Menschen gingen um die Welt: Die französischen Kampftruppen wurden als Retter vor islamistisch-faschistischen Banden begrüßt, deren Raubzüge eine Spur von Blut und Mord hinterlassen. Was aber in den Massenmedien als Befreiungsfeldzug propagiert wird, ist in Wahrheit eine schon lange geplante militärische Invasion mit weitreichenden Folgen.
Das Propagandaszenario von der angeblichen Befreiung hat bereits die ersten dunklen Flecken. Der Internationale Dachverband für Menschenrechte (FIDH) beschuldigt die malische Armee eines Rachefeldzuges willkürlicher Exekutionen und Folter in den sogenannten „befreiten“ Städten Gao, Timbuktu oder Mopti.
Die angeblich plötzlich notwendige Befreiung durch Frankreich mit Unterstützung der Bundesregierung ist vorgeschoben. Schon seit Monaten sind im zur Sahelzone gehörigen Norden des Landes Hunderttausende Menschen auf der Flucht und kämpfen um das nackte Überleben. 1,8 Millionen Menschen sind seit Jahren von Hunger bedroht. Wo war da die Hilfe? Mit Millionen Euro wurde ein tausende Kilometer langer Grenzzaun im Norden Afrikas gebaut. Tausende kamen bei abenteuerlichen Fluchten um oder hausen in Lagern.
In Westafrika findet eine Zuspitzung der Widersprüche aller imperialistischer Mächte statt. In ihrer unerbitterlichen Konkurrenz ringen sie um die Verfügung über afrikanische Rohstoffe und Machtpositionen. Immer offensichtlicher scheitern die neokolonialen und neoliberalen Formen imperialistischer Unterdrückung.
Übergang zu offen gewaltsamen Formen der Neuaufteilung der Welt
Mali steht für einen Übergang zu offen gewaltsamen Formen der Neuaufteilung der Welt unter den führenden Imperialisten. Die Militarisierung der Außenpolitik der Imperialisten rückt wieder stärker in den Vordergrund.