Stoppt Fracking!
Trotz eindeutiger Mehrheitsmeinung gegen Fracking in Deutschland fängt die Bundesregierung eine merkwürdige Diskussion zu diesem Thema an. Mit der scheinheiligen Behauptung, Fracking zu erschweren, werden tatsächlich Bedingungen geschaffen, diese umweltschädliche und giftige Methode weiter zu betreiben. Für die Umweltbewegung besteht aller Grund zur Wachsamkeit. Bundestagswahl hin oder her – der Druck auf die Berliner Parteien gegen jedes Zugeständnis in punkto Fracking muss erhöht werden.
Fracking, das ist eine Methode zur Gewinnung von Erdgas, das in Gesteinsschichten eingeschlossen ist. Es wird verharmlosend als unkonventionelle Gasförderung bezeichnet. Dabei wird ein hochgiftiger Chemiecocktail mit Hochdruck in die Gesteinsschichten gepresst. Das Gestein wird zertrümmert und das dabei freiwerdende Gas aufgefangen. Soweit möglich wird die giftige Chemie-Brühe wieder an die Oberfläche gefördert. Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) spricht von „Fragen zu Gesundheits- und Umweltbeeinträchtigungen“. Ganz als ob es keine Erfahrungen mit den dramatischen Auswirkungen dieser Technologie geben würde.
Umweltverträglichkeit prüfen?
In den USA kann man die Verwüstung ganzer Landstriche und die Vergiftung des Trinkwassers beobachten. Tiere und Pflanzen sterben. Farmen und Landwirtschaften mussten aufgegeben werden. Tausende Anwohner wurden zum Teil chronisch krank. Auch Todesfälle sind inzwischen bekannt.
Laut dem Tyndall Centre for Climate Change Research ist in einigen Frackinggebieten der USA das Grundwasser nicht mehr trinkbar. Anwohner werden mit Wasserwagen beliefert. Das Umweltinstitut München e.V. berichtet: „Die amerikanische Umweltbehörde untersuchte in Wyoming Grundwasserleiter und fand Chemikalien wie Glykole und andere Alkohole, Petroleumderivate sowie Methangas und Schaummittel. Daraufhin empfahl die US-Gesundheitsbehörde den Betroffenen, ihr Leitungswasser nicht mehr zu trinken und beim Duschen für Belüftung zu sorgen. Auch in Pennsylvania waren 13 Quellen mit Methan, Arsen, Barium, Glykolen, Phenolen und anderen Chemikalien verseucht.“
Die Fracking-Unternehmen verschweigen gerne die Zusammensetzung der Fracking-Flüssigkeit. „Spiegel online“ berichtet, dass nicht nur Chemikalien, sondern auch radioaktive Stoffe nachgewiesen wurden: Fracking „könne zu Explosionen, Methangas-Emissionen und langfristigen Gesundheitsschäden führen“.