Gregor Gysi und die Stasi

Seit über 20 Jahren kochen immer wieder Fragen nach Stasi-Kontakten des heutigen Fraktionsvorsitzenden der Partei „Die Linke“ Gregor Gysi hoch. Gysi hat bisher alle Beschuldigungen, er sei ein inoffizieller Mitarbeiter (IM) der Staatssicherheit der DDR gewesen, als „schmutzige Kampagne“ oder „Wahlkampfgetöse“ von sich gewiesen.

Natürlich ist es pure Demagogie, wenn ausgerechnet der CDU-Generalsekretär Gröhe sich als Scharfmacher und Chefaufklärer betätigt und Gysi ein „unklares Verhältnis zur Unrechtsvergangenheit“ in der DDR vorwirft. Solche Antikommunisten haben keinerlei Interesse an einer fortschrittlichen Aufarbeitung der DDR-Geschichte. Wenn jeder CDU/CSU-Abgeordnete, der mit den bundesdeutschen Geheimdiensten kooperiert, aus dem Parlament ausgeschlossen würde, wären ihre Reihen wohl recht leer. 

Neben der haltlosen Hetze, um mit Gysi auch die Linkspartei gerade jetzt im Bundestagswahlkampf zu demontieren, gibt es aber auch berechtigte Fragen vom Standpunkt der Auseinandersetzung innerhalb der Arbeiterbewegung. So nach der Rolle Gysis in der DDR, seiner Stellung zur SED, zum Staatssicherheitsdienst (Stasi) und zum Verrat am Sozialismus nach 1956.