Opel-Abstimmungen schlagen bundesweite Wellen
Am 21. März fanden bei Opel in Bochum Betriebsversammlungen statt. Die Gewerkschaftsmitglieder waren anschließend jeweils aufgerufen, über einen sogenannten „Sanierungstarifvertrag“ abzustimmen. Unter der Drohung einer vorgezogenen Schließung des Bochumer Werkes sollte die Belegschaft einem weiteren Verzichtsprogramm zustimmen. Die Kolleginnen und Kollegen in Bochum erteilten dem eine Abfuhr. 2.280 beteiligten sich an der Abstimmung – eine Beteiligung von 69,3 Prozent. Davon stimmten 76,1 Prozent, also 1.735, gegen den Vertrag. Sie setzten damit ein wichtiges Zeichen gegen die Erpressungsmethoden des Opel-Vorstands und weit darüber hinaus.
Denn ähnliche Abstimmungen laufen in zig Betrieben. Sie suggerieren eine demokratische Beteiligung der Belegschaften. Tatsächlich sind es in der Regel nackte Erpressungen. Zugeständnisse der Belegschaften werden an vage Versprechungen geknüpft. Im Ablehnungsfall wird mit Werkschließung gedroht. Auch bei den aktuellen Opel-Abstimmungen fand sich ein Vorschlag nicht auf dem Abstimmungszettel: Konzernweiter Kampf um jeden Arbeitsplatz!
Tatsächlich erfolgte die Zustimmung in Rüsselsheim und Eisenach nur unter massiver Erpressung mit Werkschließung wie in Eisenach. In Rüsselsheim wurden die Kollegen bewusst falsch informiert, dass Bochum aus dem Vertragspaket ausgeklammert wäre. Auch nahm nur ein Teil der jeweiligen Belegschaft überhaupt an der Abstimmung teil. Trotzdem wird in verschiedenen Medien jetzt der Eindruck erweckt, die Bochumer stehen allein.
Die MLPD arbeitet seit Jahren gegen diese von GM/Opel ausgehende Standortspaltung. Sie fördert mit ihren Betriebsgruppen, der konzernweiten Zusammenarbeit und Kleinarbeit an allen Standorten den Weg eines gemeinsamen Kampfes aller Opel-Belegschaften. Ausdrücklich gegen die Spaltung tritt sie für den gemeinsamen Kampf und Austausch aller Arbeiter über Betriebs- und Branchengrenzen hinweg ein.