Wer sind die „Klimaskeptiker“?
Erfurt (Korrespondenz): Vor einiger Zeit führte ich eine recht kontroverse Diskussion mit meinem Neffen über die drohende Klimakatastrophe. Manu, ein sehr umweltinteressierter junger Student, vertrat, es gebe auch ganz andere Positionen, die ihm sehr zusagten. So geriet ich auf die Internetseiten der „Klimaskeptiker“ und staunte nicht schlecht über deren Aktivitäten. Wer sind sie? Und was sagen sie zur aktuellen Klimadebatte?
„Treibhauseffekt? – Gibt es nicht!“
Ganz einfach: Die Gletscherschmelze, der drohende Anstieg des Meeresspiegels, zunehmende Umweltkatastrophen und solche Folgen des sich erwärmenden Weltklimas seien alles „Klimalügen“. Der Treibhauseffekt sei erfunden, um die Energiepreise in die Höhe zu treiben. Überhaupt müsse man aktiv werden gegen die „Alarmisten“, die „Klimahysteriker“, die „CO2-gläubigen Weltuntergangspropheten“, gegen die „Ökoterroristen“!
Andererseits kennen sie sie doch, die Klimaerwärmung! Wer aber hat sie zu verantworten? „Die Sonne“, sagen sie. Es seien eben natürliche Klimaschwankungen! Ihre widersprüchlichen Theorien fallen sofort auf. Es werden teils absonderliche Verschwörungstheorien bemüht („Eliten“ seien dran, die Menschheit zu „versklaven“). Aber in einem sind sie sich auffallenderweise absolut einig: der von der kapitalistischen Profitwirtschaft verursachte CO2-Ausstoß habe keine Relevanz für die Erderwärmung bzw. das Klima.
Lügen und Trickserei im „wissenschaftlichen“ Gewand
Dazu dient etwa ein Heer von „Wissenschaftlern“, egal, ob kompetent oder nicht, ob Chemiker (wie z. B. der Chemieprofessor Fritz Vahrenholt), Physiker oder Radiologe. Damit soll Eindruck gemacht werden! Stefan Rahmstorf vom Potsdamer Institut für Klimaforschung (PIK) hat sich mit vielen ihrer Behauptungen auseinandergesetzt und sie nicht nur widerlegt, sondern auch ihre Methoden zerpflückt, wie etwa ihre Trickkurven.
Im RTL-Film „Der Klimaschwindel“ (2007) sollte z. B. mit einer nur für Mittel-England gültigen Klimakarte, die fast 1.000 Jahre umfasst, statistisch belegt werden, dass es im Mittelalter so warm war wie heute. Dazu S. Rahmstorf: „Würde die Erderwärmung seit 1975 nicht einfach verschwiegen, wäre es auch bei dieser Kurve heute wärmer als im Mittelalter.“
Und was die Sonnenaktivität betrifft, die angeblich das Klima anheizt, so ist seit Ende der 1970er Jahre durch Satellitenmessungen belegt, dass die Schwankungen der Sonneneinstrahlung minimal sind und die Sonnenaktivität in den letzten 20 Jahren sogar abgenommen hat.
Wie soll da eine Klimaerwärmung von der Sonne kommen? Andererseits belegen die Jahreswerte der berühmten CO2-Messreihe auf dem Mauna Loa in Hawaii, die 1958 begann – mit Schwankungen nach oben und unten – einen völlig eindeutigen Zusammenhang zwischen CO2-Ausstoß und Klimaerwärmung.