Ostermärsche 2013: Tausende gegen Bundeswehreinsätze in aller Welt
Nach Informationen der Friedensbewegung fanden dieses Jahr über 80 Aktivitäten im Rahmen der Ostermärsche statt. Größere Demonstrationen gab es in Berlin, Hamburg, München, Stuttgart, Frankfurt, Kassel, Nürnberg und beim traditionellen Ostermarsch Rhein-Ruhr. MLPD, REBELL und ROTFÜCHSE waren an vielen Orten aktiv dabei.
An der Abschlusskundgebung der hessischen Friedensaktivisten auf dem Frankfurter Römerberg nahmen 2.000 Menschen teil. Die angeblich seit Jahren sinkenden Teilnehmerzahlen werden von den Veranstaltern vor Ort nicht bestätigt. Allerdings haben die Ostermärsche offensichtlich auch keinen neuen Zulauf bekommen, worin eine Unterschätzung der allgemeinen Kriegsgefahr zum Ausdruck kommt.
Im Mittelpunkt des Protests standen die Auslandseinsätze der Bundeswehr überall auf der Welt, die Werbung dafür in Schulen und Arbeitsagenturen, die deutschen Waffenexporte und der geplante Einsatz von bewaffneten Drohnen durch die Bundeswehr. Diese Proteste richten sich klar gegen die Hauptkriegstreiber, allen voran den US-Imperialismus und gegen den deutschen Imperialismus. Mit der Losung „Eine Welt ohne Krieg ist möglich“ wurde zugleich die pazifistische Illusion geschürt, dass die Gefahr imperialistischer Kriege im Kapitalismus beseitigt werden könne.
„Am offenen Mikrofon der MLPD“, schreibt eine Korrespondentin vom Stuttgarter Ostermarsch mit 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, „fanden interessante Auseinandersetzungen statt: Dass Kriege Ergebnis des rücksichtslosen Profitstrebens des internationalen Finanzkapitals sind, waren sich die meisten Beteiligten einig. Aber ist die endgültige Beendigung von Kriegen durch Pazifismus möglich? Dietrich Becker-Hinrichs, evangelischer Pfarrer aus Bretten, meinte bei der Abschlusskundgebung, dass der gewaltfreie Widerstand ,die stärkste Waffe gegen den Krieg‘ wäre, weil die Herrschenden dann mit ihrem brutalen Aggressionen ,ihr Gesicht verlieren‘ würden. Für den Profit gehen die Imperialisten aber über Leichen, auf moralische Grundeinstellung zu orientieren, schürt gefährliche Illusionen. Erst wenn der Kapitalismus durch die internationale sozialistische Revolution hinweggefegt ist, werden Kriege endgültig beseitigt sein. … Besondere Bedeutung bekam der Protest durch den scheinheiligen Beschluss der Bundesregierung, Soldaten nach Mali zu senden, um angeblich die Bevölkerung vor fundamentalistischen Islamisten zu schützen.“