„So hat man am Morgen nach einer Aufführung hin und wieder ,die Internationale‘ als Ohrwurm“
Interview mit Akteuren des Theaterstücks „Dorf im Widerstand“
Nach zwei Tagen waren die Tickets für die Herbsttournee des Theaterstücks „Dorf im Widerstand“ vergriffen. Tournee und Aufführungen im Frühjahr und Sommer waren ausverkauft. „Zwei Stunden und 20 Minuten lang plus einer Pause werden die 500 Besucher in Atem gehalten – bis sie am Ende begeistert klatschen und damit gar nicht mehr aufhören wollen“, berichtet ein Besucher im Juni. Gegenstand ist der Generalstreik mit Demonstration von bis zu 800 Mössingern gegen die Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 31. Januar 1933. „Der Kampf um die Denkweise ist herausgefordert“ berichtet der Besucher, „auch 80 Jahre danach, vielleicht die größte Stärke des Stückes, neben der positiven und anziehenden Darstellung des Kommunismus und derjenigen, die für ihn kämpften und alles gaben. Die „Rote Fahne“ sprach mit den Schauspielern Linda Schlepps, Martin Rottach und Frederic Schmidt und dem Autor Franz Xaver Ott.
Was war die Motivation, sich an dieses Thema zu begeben?
Franz Xaver Ott: 2013 ist der 80. Jahrestag des Mössinger Generalstreiks, wir sind mit der Stadt Mössingen seit Jahren auf kultureller Ebene verbunden. Zudem wird der Generalstreik in Mössingen nach wie vor sehr kontrovers und hitzig diskutiert, bis hinein in den Gemeinderat, was für eine theatrale Beschäftigung ein großer Reiz war. Außerdem sind Stücke zum Thema Nationalsozialismus und/oder Widerstand schon etliche Male intensiv durch unser Theater bearbeitet und aufgeführt worden, so liegt auch der Mössinger Generalstreik absolut auf inhaltlicher Linie.