Marcel Reich-Ranicki ist tot: Streitlustig, neugierig, kritisch …

Am 18. September starb Marcel Reich-Ranicki im Alter von 93 Jahren. Als polnischer Jude hatte er das Warschauer Ghetto überlebt und war daher ein glühender Antifaschist.
Er nahm z. B. als früherer Angestellter der „FAZ“ nach Strich und Faden den Geschichtsprofessor Ernst Nolte auseinander, der versucht hatte, die Kriegsschuld Hitlers zu relativieren und zu revidieren. Sein Chefredakteur Joachim Fest (Nolte-Anhänger) saß dabei – kreidebleich. 2012 sprach er im Bundestag zum Jahrestag der Befreiung von Auschwitz. Sein (Über-)lebensmittel im Ghetto war die deutsche Literatur und seine Frau Teofila.