Höchste wissenschaftliche Auszeichnung für das „gottverdammte Teilchen“ und sein Feld
Physik-Nobelpreis für Peter Higgs und Francois Englert
Mit dem Nobelpreis für Peter Higgs und Francois Englert wird eine wissenschaftliche Leistung gewürdigt, die objektiv ein bedeutender Schritt zu einer dialektischen Entwicklungstheorie der Materiebausteine im Mikrokosmos in der Teilchenphysik und der Kosmologie ist. Ihre Theorie der Existenz eines sogenannten „Higgs-Feldes“ wurde im letzten Jahr durch erste Auswertung einer Reihe von Experimenten am größten Teilchenbeschleuniger der Welt, dem CERN in der Schweiz, mit großer Wahrscheinlichkeit bestätigt.
Higgs, Englert und ihre Mitarbeiter haben ein Rätsel gelöst, das sich nach der Entdeckung einer Vielzahl kleinster subatomarer Elementarteilchen auftat. In den 1970er und 1980er Jahren wurde das sogenannte „Standardmodell“ der mikroskopischen Materiebausteine entwickelt: Es war in der Lage, die bis dahin unübersichtliche Vielfalt der Materiestrukturen und Anregungen auf wenige „elementare Teilchen“ und „Grundkräfte“ zurückzuführen. Das Standardmodell war ein großer Fortschritt und hatte zugleich eine entscheidende Schwäche: Es kann einige grundlegende Eigenschaften, wie beispielsweise die sehr unterschiedlichen Massen oder Ladungen der subatomaren Bausteine nicht erklären: Warum haben bestimmte Teilchen wie das Elektron überhaupt eine Masse oder eine Ladung und andere, wie das Photon nicht? Woher kommen diese Eigenschaften? Warum hängt die Masse der Materie von ihrer Geschwindigkeit ab? Und, sind diese Teilchen starr, unveränderlich oder entwickeln sich aus bestimmten Anregungszuständen?
Bereits vor 50 Jahren, 1964, machten die Physiker Englert und Higgs einen revolutionären theoretischen Ansatz: Die Masse subatomarer Teilchen entsteht durch ein zusätzliches Feld, welches den gesamten Raum durchzieht, ähnlich wie ein superfluider Äther. Das wurde später als „Higgs-Feld“, bezeichnet. Das Higgs-Teilchen, welches im letzten Jahr wahrscheinlicherweise am größten Teilchenbeschleuniger der Welt, CERN, gefunden wurde, ist eine teilchenförmige, instabile Anregung des „Higgs-Feldes“ und wäre eine Bestätigung dessen Existenz.