Streiks bei Daimler in Bremen reißen nicht ab

Bremen (Korrespondenz): Am Dienstag, den 1. Oktober 2013, streikte bei Daimler in Bremen wieder ein großer Teil der Frühschicht. Ungefähr 2.000 Kollegen versammelten sich vor Halle 93, um gegen die Fremdvergabe von Teilen des Rohbaus, die Verlagerung der E-Klasse und die geplante Verlängerung der Arbeitszeit zu demonstrieren. Besonders erbost sind die Kollegen auch über das freche Ansinnen der Werkleitung, allen Kollegen einen Urlaubstag ersatzlos vom Zeitkonto streichen zu wollen. Andernfalls werde die E-Klasse verlagert.

Am offenen Mikrofon sprachen sich viele Redner dafür aus, das Werksgelände zu verlassen. Daraufhin bildete sich ein Demonstrationszug, der auch eine große Kreuzung besetzte. Nach zwei Stunden wurde die Arbeit wieder aufgenommen.

Ein Vertrauensmann gab bekannt, dass wahrscheinlich zurzeit in Bremen Streikbrecherarbeiten für Südafrika gemacht würden und dies ein weiterer Grund sei, keinerlei Sonderschichten oder Arbeitszeitverlängerung zuzustimmen. Der Kampf müsse konzernweit gegen „Daimler2020“ geführt werden.

Eine wachsende Zahl kämpferischer Kollegen ist allerdings nicht mehr damit zufrieden, immer wieder nur zwei Stunden einer Schicht zu streiken, sondern fordert: Ausdehnung auf alle Schichten, unbefristeten Streik und wirksame Demonstrationen und Blockaden.

Auffallend bei diesem Streik war, wie zurückhaltend diesmal Betriebsratsspitze und IG Metall waren. Weder der 1. Bevollmächtigte noch der Betriebsratsvorsitzende Werner waren da – im Gegensatz zum letzten Streik. Ebenfalls glänzte der Werkleiter durch Abwesenheit.