Mitgliederplus in IG Metall und GEW
Gewerkschaften als Kampforganisationen sind gefragt – gerade in der Krise
Zählten die DGB-Gewerkschaften 1994 noch über 9,7 Millionen Mitglieder, waren es 2012 nur noch 6,15 Millionen. Ein Minus von rund 3,6 Millionen. Das entspricht einem durchschnittlichen Mitgliederverlust von zirka 200.000 im Jahr. Im Verlauf der gegenwärtigen Weltwirtschafts- und Finanzkrise (seit Ende 2008) hat sich dieser negative Trend in allen DGB-Gewerkschaften extrem verringert. In der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) konnte er seit 2007 und in der IG Metall seit 2011 sogar gestoppt werden zu Gunsten einer seitdem positiven Mitgliederbilanz (siehe Tabelle).
Auch wenn es im Saldo 2009 (6,264 Millionen Mitglieder) zu 2012 (6,151 Millionen Mitglieder) im DGB insgesamt 113.000 Mitglieder weniger gibt, relativiert sich dies unter Berücksichtigung der tatsächlich angewachsenen Arbeitslosigkeit, Renteneintritt, sinkenden Schulabgängerzahlen und Tausender Auswanderer.
Der Prozess des Erstarkens des erwachenden Klassenbewusstseins im Kern des Industrieproletariats hat sich gefestigt. Dazu heißt es im Buch „Gewerkschaften und Klassenkampf“: „Wenn ein Arbeiter durch Maßnahmen des Unternehmers gegen die Lohn- und Arbeitsbedingungen oder im Laufe eines spontanen Streiks erkennt, daß er sich gewerkschaftlich organisieren muß, um der Unternehmeroffensive wirksam begegnen zu können, dann ist das die unterste Stufe des erwachenden Klassenbewußtseins, nämlich von der Unorganisiertheit zur Organisiertheit.“ (S. 224)
(Alle Zahlen aus www.dgb.de)