Für ein „sonniges“ kleinbürgerliches Denken im Namen des Kolonialismus

Zum 100. Geburtstag des Philosophen Albert Camus

Albert Camus, in Algerien geboren, wäre heuer am 7. November 100 Jahre alt geworden. 1957 erhielt er den Nobelpreis für Literatur. Er avancierte zum Star-Intellektuellen in Frankreich, seine Bücher „Die Pest“, „Der Fremde“ und „Der Mythos des Sisyphos“ wurden Bestseller, bereits zu Lebzeiten wurde er zur Legende hochgepuscht. 1960 starb er bei einem Autounfall.
Zugegeben: Schreiben konnte er. In den 1960er Jahren war der sogenannte Existenzialismus als weltanschauliche Richtung groß in Mode. Man saß im schwarzen Rollkragenpullover im Café, im Mund eine Gauloise, in der Hand „Die Pest“, bezweifelte jeglichen Sinn des Lebens – und war „in“ bzw. „voll cool“, wie man heute sagen würde.