Erklärung des Zentralkomitees der MLPD zum Tod von Nelson Mandela

Nelson Mandela ist am 5. Dezember nach langer schwerer Krankheit im Alter von 95 Jahren verstorben. Millionen Menschen ­trauern in Südafrika und auf der ganzen Welt. Er wird weltweit als Symbol für den mutigen Kampf gegen das rassistische Apart­heid-Regime in Südafrika, für Freiheit und gegen Rassismus verehrt. Die MLPD würdigt, dass er sich jahrzehntelang unbeugsam, charismatisch und als führender Repräsentant des ANC („African National Congress“) daran beteiligt hat. Aber im entscheidenden Augenblick, als in den 1980er Jahren die Massenbewegung die weiße Herrschaft ernsthaft bedrohte, da zog er es vor, in Verhandlungen mit den Schlächtern und Folterknechten der Apartheid zu treten. Der von allen bürgerlichen Regierungen gepriesene „friedliche“ Wandel zu demokratischen Verhältnissen rettete die Herrschaft des südafrikanischen Finanzkapitals und verhinderte bis zum heutigen Tag eine gerechte Strafe für die blutige Rassenherrschaft. 

Bereits seit Anfang der 1950er Jahre war Mandela ein bedeutender Führer der Befreiungsbewegung ANC. Nach dem brutalen Massaker von Sharpeville 1960 unterstützte er auch den berechtigten bewaffneten Befreiungskampf, leitete zeitweise den militärischen Arm des ANC (den „Speer der Nation“). 1964 wurde er vom weißen Buren-Regime Bothas zu lebenslanger Haft verurteilt. 27 Jahre verbrachte er dann in Gefangenschaft. Dennoch hat er sich nie öffentlich unterworfen. Im Unterschied zu vielen anderen ANC-Führern, deren korruptes Verhalten dunkle Schatten wirft, galt er als persönlich integer. Seit seiner Bekanntschaft mit dem Marxismus widersetzte er sich zeitlebens dem Antikommunis­mus. Von den USA war er auf die Liste der gesuchten „Terroristen“ gesetzt worden, während weltweit eine Millionen umfassende Bewegung „Free Nelson Mandela“ („Freiheit für Nelson Mandela“) forderte.