Keinen Euro mehr! Wir haben schon genug bezahlt!

Solingen: Mitglieder einer insolventen Wohnungsbaugenossenschaft wollen nicht für Insolvenz büßen

Zum 30. Dezember hatte der Insolvenzverwalter Dr. Bornheimer der seit drei Jahren insolventen Ohligser Wohnungsbau e.G. alle 1.495 ehemaligen Genossenschaftsmitglieder ins Amtsgericht Wuppertal geladen. Seine üble Weihnachts„bescherung“: Alle sollten 1.200 Euro „Nachschuss“ bezahlen, um die Forderungen der Gläubiger zu „befriedigen“. Trotz unverschämt kurzfristiger Ladung direkt vor Weihnachten ohne Nennung des Grundes kamen ca. 250 empörte Genossenschaftsmitglieder. Die Kreiszeitung der MLPD, die „Bergische Arbeiterstimme“, informierte sie gleich am Eingang und mobilisierte zum Widerstand. Wie warme Semmeln wurde die Zeitung genommen. Die Überschrift „Keinen Euro mehr! Wir haben genug bezahlt“ traf die Stimmung. Sie wurde laut vorgelesen und bestätigt! Im Flur vor dem Gerichtssaal rief einer laut einem Bekannten zu: „Ernst, hast du schon gesehen: Auch die ,Bergische Arbeiterstimme‘ steht hinter uns!“ Im viel zu kleinen Gerichtssaal herrschte helle Empörung. Gegen Ende der über fünfstündigen Verhandlung, die das Gericht nie richtig in den Griff bekam, legten ein Großteil der Anwesenden verschiedene Einsprüche ein. Die Urteilsverkündung wurde jetzt auf den 30. Januar verschoben. Einige Genossenschaftler vereinbarten, sich zum weiteren Vorgehen abzusprechen und zusammenzuschließen. Am Tag nach der Urteilsverkündung soll dazu ein weiteres Treffen stattfinden. Hier Auszüge aus der „Bergischen Arbeiterstimme“: