Albert Einsteins Gedanken zum Sozialismus
Am 14. März 1879, vor 135 Jahren, wurde der große Naturwissenschaftler Albert Einstein in Ulm geboren. Einstein hat nicht nur maßgeblich zum theoretischen Fundament der modernen Physik beigetragen, er war Zeit seines Lebens auch ein rebellischer, kritischer Geist, der sich gegen Krieg und Unterdrückung, für Demokratie und soziale Gerechtigkeit einsetzte. Er hatte große Sympathien für den Sozialismus. Die „Rote Fahne“ dokumentiert aus diesem Anlass Auszüge aus einem von Einstein für die Zeitschrift „Monthly Review“ verfassten Artikel „Warum Sozialismus?“ aus dem Jahr 1949. Der Artikel kann auch in dem interessanten Buch von Christian Jooß „Albert Einstein – Wissenschaftler und Rebell“ nachgelesen werden.
Ist es nun ratsam für jemanden, der kein Experte auf dem Gebiet ökonomischer und sozialer Fragen ist, sich zum Wesen des Sozialismus zu äußern? Ich denke aus einer Reihe von Gründen, dass dies der Fall ist. …
Unzählige Stimmen behaupten seit geraumer Zeit, dass nun, da die menschliche Gesellschaft eine Krise durchmache, ihre Stabilität ernsthaft erschüttert worden sei. …
Die ökonomische Anarchie der kapitalistischen Gesellschaft heute ist meiner Meinung nach die eigentliche Ursache des Übels. Wir sehen vor uns eine riesige Gemeinschaft von Erzeugern, deren Mitglieder unaufhörlich bestrebt sind, einander die Früchte ihrer kollektiven Arbeit zu entziehen – nicht mit Gewalt, aber in getreuer Einhaltung der gesetzlich feststehenden Regeln. …