Fukushima-Jahrestag: Weltweit Massenproteste
Am 11. März jährte sich die Atomkatastrophe von Fukushima/Japan zum dritten Mal. Weltweit beteiligten sich Hunderttausende an Protestaktionen, Demonstrationen und Mahnwachen und forderten die sofortige Stilllegung aller Atomkraftwerke (AKW) weltweit.
In Tokio demonstrierten am Sonntag, den 9. März, rund 30.000 Menschen insbesondere gegen die Absicht der japanischen Abe-Regierung und der AKW-Betreiber, 17 der 48 abgeschalteten Atomreaktoren demnächst wieder ans Netz zu bringen. In Taiwan waren es am 8. März in Taipeh 80.000 und 50.000 weitere in sieben anderen Städten, die auch die Entfernung des Atommülls von Orchid-Island, einer Insel vor Taiwan forderten. Bedeutsam sind die wachsenden länderübergreifenden Proteste. Am Sonntag gab es an acht grenzüberschreitenden Brücken am Oberrhein gemeinsame Aktionen von AKW-Gegnern aus Frankreich, der Schweiz und Deutschland. Laut BUND beteiligten sich daran insgesamt 8.000 Menschen, am AKW Fessenheim versammelten sich 6.000 Menschen und beim AKW Neckarwestheim waren es 3.000. Aus Breisach wird berichtet: „Es herrschte eine gute Stimmung mit Parolen wie ,Fessenheim abschalten‘ oder ,Weltweit – alle AKW abschalten – jetzt‘. Auch ein Kamerateam aus Japan war vor Ort und machte Interviews. Unter den Teilnehmern waren Rebellen aus Freiburg, Genossen der MLPD sowie Aktivisten der im Aufbau befindlichen Umweltgewerkschaft in Schutzanzügen und Sicherheitswesten mit dem Anti-AKW-Emblem darauf.“
In Deutschland gab es am 10. und 11. März laut der Initiative „ausgestrahlt.de“ mehr als 240 Mahnwachen und Protestaktionen, davon 200 am Montag. Die bundesweite Montagsdemonstrations-Bewegung trug wesentlich dazu bei und machte dies zu einem Schwerpunkt ihres „Tags des Widerstands“. Bereits am 8. März spielte das Thema bei den Kundgebungen und offenen Mikrofonen zum Internationalen Frauentag vielerorts eine wichtige Rolle.
Dies brachte die Atomfrage und Fukushima wieder breit in die öffentliche Auseinandersetzung.