Das sozialimperialistische China: Wie ein gefräßiger Drache in Afrika
Erstaunliche Worte kamen aus dem Mund des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping bei seinem Besuch in Deutschland. China könne „den Weg der Industrienationen nicht weitergehen, weil dieser alte Weg nicht nur China, sondern den ganzen Planeten an seine Grenzen bringen würde“. Chinas Führung hat offenbar gelernt, wie man wirtschafts- und machtpolitische Ziele heute ökologisch verbrämt. Das dient auch als Begleitmusik dazu, mit Deutschland vor allem in Sachen Umwelttechnologie ins Geschäft zu kommen. Vor allem geht es bei dem Besuch der über 100-köpfigen Delegation aus China darum, die Beziehungen zum drittgrößten Handelspartner der BRD zu intensivieren. 18 Wirtschaftsvereinbarungen wurden geschlossen, unter anderem ein Großauftrag für den Flugzeugkonzern Airbus, ein Abkommen mit Siemens zum Neubau von Kraftwerken und Verträge mit mehreren deutschen Autokonzernen. Die deutschen Imperialisten versuchen auf diese Weise, ihren Einfluss angesichts der Verschiebung der Hauptachse der Weltwirtschaft in den asiatisch-pazifischen Raum zu wahren bzw. weiter auszubauen. Ein Hauptfeld der chinesischen Expansion ist gegenwärtig Afrika.
Die Weltwirtschafts- und Finanzkrise hat die Jagd auf Rohstoffreserven und die damit verbundene Umweltzerstörung enorm angeheizt. In Afrika werden 40 Prozent der weltweiten Rohstoffreserven und 60 Prozent der noch nicht intensiv genutzten Ackerflächen vermutet. Die Bevölkerung wächst rasch – für das internationale Finanzkapital vor allem als Armee von Billigarbeitern interessant.
Aufgrund der kolonialen und neokolonialen Ausplünderung des Kontinents liegt insbesondere die Infrastruktur danieder. In ganz Afrika gibt es nur 90.000 Kilometer Eisenbahnlinien – ein Zwanzigstel vom Schienennetz Europas.