Jugend rebelliert für die Zukunft der Erde

In den Umweltprotesten der letzten Wochen und Monate sind Jugendliche besonders aktiv. Sie machen sich ernste Sorgen um die Zukunft der Erde, weil es dabei auch um ihre Zukunft geht. Ihre Rebellion ist vielfältig, ideenreich und mutig. Sie demonstrieren gegen AKW, für erneuerbare Energien, für ökologische und faire Landwirtschaft oder gegen Tierversuche. 30.000 Menschen gingen am 18. Januar in Berlin gegen Agrarindustrie und Massentierhaltung auf die Straße, darunter über die Hälfte Jugendliche. Auch unter den 30.000 bei den Demonstrationen für erneuerbare Energien am 22. März waren viele Jugendliche.

Die vielfältigen Aktivitäten in der Umweltfrage sind nur ein Teil der sich international belebenden Rebellion der Jugend. In Europa steht dabei der Protest gegen die Abwälzung der Krisenlasten, wachsende Jugend­massenarbeitslosigkeit und Ver­armung der Jugend im Zentrum. In mehreren südeuropäischen Ländern sind über die Hälfte der Jugendlichen offiziell arbeitslos – in Griechenland 59,2 Prozent, in Spanien 54,3 Prozent. Beim „Marsch für die Würde“ von zwei Millionen Menschen am 22. März in Madrid beteiligten sich zehntausende Jugendliche. Die Polizei ging mit Tränengas und Schlagstöcken vor allem gegen junge Demonstranten vor. Am 26. und 27. März beteiligten sich erneut rund zwei Millionen Schüler und Studenten in 70 Städten Spaniens am Boykott des Unterrichts und an Demonstrationen gegen Kürzungen im Bildungswesen.

Auch in Deutschland waren viele junge Kolleginnen und Kollegen – nicht wenige von ihnen zum ersten Mal – bei den Streiks im öffentlichen Dienst aktiv dabei. Die ver.di-Jugend setzte sich besonders für die unbefristete Übernahme aller Azubis ein.   

Ein wichtiges Anliegen der Jugend ist die internationale Solidarität. In Hamburg demonstrierten im Dezember 5.000 Jugendliche gegen die ­reaktionäre Behandlung der Lampedusa-Flüchtlinge, im März noch einmal 4.000. In Berlin gingen am 13. Februar ebenfalls bis zu 2.000 Schüler, Azubis und Studenten für einen Abschiebestopp und Bleiberecht für Flüchtlinge auf die Straße.