Tatort Tiananmen
Das Geschehen vor 25 Jahren, zu Beginn des Monats Juni auf dem Tiananmen – dem „Platz des himmlischen Friedens“ mitten in Peking – gehörte zu den prägenden Ereignissen des insgesamt stürmischen und historischen Jahres 1989. Damals ging es allerdings um alles andere als himmlischen Frieden, denn der Platz und die Straßen ringsum waren Schauplatz des Kriegsrechts mit dem Höhepunkt eines sozialfaschistischen Massakers.
Ausgeführt wurde dieses Verbrechen von Armee-Soldaten, die vor allem mit Panzern vorrückten, befehligt von der obersten Parteiführung der revisionistisch entarteten „Kommunistischen Partei Chinas“ mit Deng Xiaoping und Li Peng an der Spitze. Noch heute ist die genaue Zahl der Toten und Verletzten unbekannt, doch sie ging auf jeden Fall in die Tausende.
Heldenhaft war der Widerstand der Volksmassen, insbesondere der Studenten und Arbeiter, die sich schon in den Vorstädten den Panzern entgegenstellten und sich in vielen Fabriken zum Kampf formierten. Auch in Schanghai kam es am 5. Juni zum Generalstreik, unter anderem in der dortigen VW-Niederlassung. Nur mit äußerster Härte konnten die bürokratisch-kapitalistischen Machthaber, die ein Jahrzehnt zuvor nach dem Tode Mao Zedongs zur herrschenden Klasse aufgestiegen waren, die Aufstände unterdrücken. Dabei gab es willkürliche Tötungen verletzter Menschen, die von Militärs aus Krankenhäusern gezerrt und umgebracht wurden, aber auch offizielle Massenhinrichtungen, um die Bevölkerung in ganz China einzuschüchtern und in Schach zu halten. Besonders demagogisch war der Versuch der revisionistischen KP Chinas, die Niederschlagung der demokratischen Protestbewegung als eine Fortsetzung des Werkes von Mao Zedong zu bezeichnen.