Was tun gegen immer katastrophalere Unwetter?

„So etwas habe ich noch nicht erlebt.“ Das ist meist das erste, was die Menschen im Rheinland und im Ruhrgebiet sagen, wenn es um das Sturmtief „Ela“ und den Orkan „Christian“ vom Pfingstmontag geht. Viele sind persönlich betroffen: diejenigen, deren Autos durch umgestürzte Bäume zu Schrott wurden, Besitzer von Häusern, deren Dächer abgedeckt oder durch Bäume zerstört wurden, Nachbarschaften, deren Revier durch die Trümmer regelrecht abgeriegelt wurden und nicht zuletzt Massen von Berufspendlern, die nicht mehr zur Arbeit kamen, weil die Gleisanlagen blockiert waren und kein Zug mehr fuhr. Sechs Menschen starben, 67 wurden verletzt. Die MLPD spricht den Angehörigen der Toten ihr Mitgefühl aus und ist solidarisch mit den tausenden Geschädigten. Besonders müssen die nachhaltigen Schäden für die Einheit von Mensch und Natur beachtet werden.

Besonders schlimm hat es die städtischen Bäume an Straßen und in Parks erwischt. In den stark betroffenen Stadtgebieten ist jeder vierte Baum entwurzelt oder abgeknickt. Oft haben Windhosen die Wurzeln regelrecht abgedreht oder in den Baumkronen große Äste amputiert. Das hat langfristig negative Folgen für das Stadtklima. Dauerhaft sind die Schäden  an jahrzehnte- oder über 100 Jahre alten Bäumen. Sie können ihre Funktion als CO2-Senke nicht mehr ausüben, Fein- und Feinststäube nicht mehr aus der städtischen Umgebungsluft herausfiltern und nicht mehr als Erzeuger von Sauerstoff sowie als Schutz gegen künftige Stürme dienen. Außerdem machen Schneisen in Wäldern oder Lücken in Baumgruppen diese anfälliger für künftige Unwetter. Bereits geschädigte Bäume werden dem nicht mehr Stand halten können. Die Versicherungen gehen derzeit von Schäden im Wert von 100 Millionen Euro aus. Das spielt den tatsächli­chen Umfang herunter, zumal die Schäden allein für die Stadt Essen auf über 60 Millionen Euro geschätzt werden.