Neues vom Giftmüll unter Tage

Die unabhängige Bergarbeiter-Zeitung „Vortrieb“ erschien mit einer aktuellen Ausgabe  am 24. Juni. Die Redaktion Pros­per 2 berichtet Neues vom untertägig eingebrachten Giftmüll auf mindestens elf Zechzen im Ruhrgebiet. Insgesamt 1,6 Millionen Tonnen Sondermüll, zum Teil hochtoxisch, lagert dort bis heute. Eine ticken­de Zeitbombe. Die „Rote Fahne“ berichtete mehrmals.

So einfach wird die RAG ihre Giftmüllsorgen untertage nicht los. Auch nicht durch Repressionen gegenüber der kämpferischen Bergarbeiterbewegung und ihren Vertretern. Jetzt musste auf eine Anfrage der Grünen die saarländische Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger im saarländischen Landtag erklären: „Eine Einlagerung von Asche oder Flugstäuben aus Müllverbrennungsanlagen, wie in Nordrhein-Westfalen, sei im Saarbergbau nach bisherigem Kenntnisstand nicht erfolgt.“ („Saarbrücker Zeitung“, 14. Mai 2014) Also ein offenes Wort, für das die RAG den Bergmann Christian Link der Lüge bezichtigte und ihm ein faktisches Berufsverbot verhängte.

In einer achtseitigen Beilage unter dem Titel „Glück auf. Zukunft“ in allen Tageszeitungen in NRW behauptet die RAG frech, dass mit der geplanten „wirtschaftlichen Brunnenwasserhaltung“ per Tauchpumpen ein Kontakt zwischen Gruben- und Grundwasser völlig ausgeschlossen sei. Und ein Prof. Dr. Peter Fischer, Leiter des Service-Bereichs Standort- und Geo­dienste, versichert ohne rot zu werden: „Der Schutz des Grund- und Trinkwassers besitzt für uns oberste Priorität.“ Wenn die RAG und die NRW-Landesregierung ein neues Gutachten ankündigen, dann nur, um Zeit zu gewinnen und mit der Stilllegung und dem Steigen des Grubenwassers scheinbar unverrückbare Tatsachen zu schaf­fen. Es ist jedoch überhaupt nicht akzeptabel, dass sich die RAG und die Politik aus ihrer Verantwortung für den Giftmüll stehlen möchten.