Ukraine: Propagandaschlacht um 298 Opfer des abgeschossenen Flugzeugs

Nach wie vor ist unklar, wie und von wem die Boeing 777 der Malaysia-Airlines auf dem Weg von Amsterdam nach Kua­la Lumpur abgeschossen worden ist. 298 Menschen verloren dabei ihr Leben.
Augenzeugen im ostukrainischen Dorf Grabowe berichten, dass das Flugzeug in der Luft explodiert sei und die sterbli­chen Überreste der Passagiere auf Felder, Wälder und Bauern­höfe im Umkreis von 25 Kilometern fielen. „Es war wie ein Erdbeben“, sagte eine ältere Dorf­bewohnerin. Grabowe liegt zwischen der Stadt Schachtarsk und der Grenze zu Russland in einem Gebiet, das von prorussischen Separatisten kontrolliert wird. Beide Seiten bezichtigen einander, das Flugzeug abgeschossen zu haben. So legte die russische Armee nach Angaben der „Tagesschau“ jetzt Bilder und Kartenmaterial vom Absturztag vor, auf der ein ukrainischer Abfangjäger vom Typ Su 25 zu sehen sein soll, der sich der Passagiermaschine auf fünf Kilometer nähert. Die ukrainische Regierung dementierte das sofort. Laut CNN-Berichten habe die Auswertung von Satellitenaufnahmen ergeben, dass eine Boden-Luft-Rakete abgefeuert wurde. Die Pilotenvereinigung Cockpit fordert von den Fluggesellschaften eine Überprüfung der Flugrouten.

Inzwischen sind die beiden Flugschreiber der Malaysia Airlines-Maschine in Donezk von prorussischen Separatisten an malaysische Experten übergeben worden. Laut dem selbsternannten Regierungschef der „Volksrepublik Donezk“, Alexander Borodai, würden sie „die Wahrheit enthüllen“.

US-Präsident Barack Obama weiß indes alles schon ganz genau. Es sei bekannt, dass die Separa­tisten einen „steten Strom von Unterstützung“ aus Russland erhielten. „Das beinhaltet Waffen und Ausbildung. Und das beinhaltet Flugabwehrwaffen.“ Die Abschussrakete sei eine Boden-Luft-Rakete vom Typ BUK. Hierbei sei eine „technische Unterstützung durch russisches Personal“ wahrscheinlich.