Mutwillige bis vorsätzliche Gefährdung der Gesundheit der Opelaner

Die gegenwärtige Situation der Bochumer Opel-Belegschaft muss als mutwillige bis vorsätzliche Gefährdung und Verletzung der Gesundheit bezeichnet werden. Eine Grundlage dafür ist die permanente Überausbeutung der Arbeitskraft, die heute praktisch jeden Akkord- und Contischicht-Arbeiter trifft.

Durch Ausdünnung der Belegschaft, Kürzung und Streichung von Pausen und den aufgezwungenen Takt des Fließbands werden im Körper permanent Stresshormone ausgeschüttet, muskuläre Verspannungen ausgelöst und Entzündungsprozesse angeheizt. Das Nervensystem gerät in einen Erregungszustand, die Verdauungsorgane werden blockiert. In der jetzigen Auseinandersetzung um die Werksschließung in Bochum lässt Opel die Taktzeiten noch einmal um vier Sekunden schneller stellen, Überstunden werden gefahren. Zu dieser im Kapitalismus „normalen“ Überausbeutung der Arbeitskraft hinzu kommen jetzt noch bei den Bochumer Opelanern die Folgen von Zukunftssorgen und Existenz­ängsten, Infragestellung der ganzen bisherigen Lebens- und Familienstruktur, aufgestaute Wut und Enttäuschung.