Was wird aus Bochum und der ganzen Region?

Ob das Opel-Werk und die Arbeitsplätze erhalten werden oder nicht – das hat umfassende Auswirkungen auf das Leben in Bochum und im ganzen Ruhrgebiet.

Seit 1980 sank die Zahl der Industriearbeitsplätze in Bochum von 52.000 auf 11.000. Das geht vor allem auf das Konto der Zechenschließungen sowie der Arbeitsplatzvernichtung in der Stahlindustrie und bei Nokia. Opel Bochum mit 23.000 Beschäftigten war in den 1980er Jahren ein Auffangbecken für die Bergleute.  Hier hat die Belegschaft auch ihre kämpferischen Wurzeln! Ende des Jahres soll nach dem Willen der Konzernleitung auch der größte Teil der verbliebenen 3.400 Arbeitsplätze bei Opel Geschichte sein. Das gleiche gilt für weitere zehntausende von Opel abhängige Arbeitsplätze bei Zulieferern und Gewerbetreibenden in der Region.

Über Jahrzehnte gewachsene Strukturen und Freundschaften in Nachbarschaften, Schrebergärten oder Sportvereinen brechen dadurch weg. Schon zwischen 1990 und 2013 ist die Bevölkerungszahl in Bochum um 34.752 Einwohner geschrumpft. Über kurz oder lang müssten weitere Menschen und ganze Familien aus der Region wegziehen. Das würde viele hart treffen, ist ihnen doch das Zusammenleben in der Familie, die Solidari­tät in Nachbarschaft und Bekanntenkreis sehr wichtig. Und wohin soll man? Wo gibt es denn noch florierende Städte und Industrie? 

Wer nicht wegziehen will, muss – wenn er überhaupt was findet – weite Fahrwege mit bis zu 100 Kilometern einfache Strecke in Kauf nehmen. Schon heute pendeln Hunderttausende in Nordrhein-Westfalen. Verstopfung der Straßen und enorme Feinstaubbelastung sind die Folge. Die Betroffenen kostet das nicht nur Zeit und Geld, sondern auch Gesundheit und Nerven.