Arbeiterbewegung und Umweltbewegung – gemeinsam für Klimaschutz und Arbeitsplätze

Die Entwicklung des Weltklimas hat dramatische Formen angenommen, die Erwärmung hat bisher besonders in den Meeren stattgefunden. Die Hauptursache der Erderwärmung ist der massive Ausstoß von Treibhausgasen vorwiegend aus fossiler Verbrennung. Zu diesem Ergebnis kommt auch der Weltklimarat (IPCC) Anfang November in seiner „Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger“. Nur mit sofortigem weltweiten Handeln kann schwerer Schaden von der Menschheit abgewendet werden. Die Empfehlung des Weltklimarats zur Nutzung der angeblichen Brückentechnologien Atomenergie und fossile Energie gekoppelt mit Kohlenstoffabtrennung und -speicherung (CCS) bis zum Jahre 2050 widerspricht allerdings vollständig dem Ernst der Lage. Notwendig ist ein sukzessives und dann vollständiges Ersetzen fossiler Brennstoffe durch regenerative Energien. Da­rauf zu verzichten, bedeutet einen Kniefall vor den energie- und umweltpolitischen Zielen und Maßnahmen des allein herrschen­den internationalen Finanzkapitals und nimmt die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen der Menschheit in Kauf.

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Mit aller Macht wollen die europäischen Übermonopole das Gas-Fracking durchsetzen und an der Verbrennung fossiler Energieträger, wie der für sie kostengünstig im Tagebau geförderten Braunkohle festhalten. Weltweit steht das Finanz­kapital in dem sich verschärfenden Konkurrenzkampf unter enormem Druck, den tendenziellen Fall der Profitrate auszugleichen und sich im in­ternationalen Konkurrenzkampf durchzusetzen. Der Gaspreis in den USA sank vor allem durch das Fracking von Ende 2008 bis Ende 2012 von 13 auf vier US-Dollar je MMBTU (Energieeinheit). Das setzt die EU-Imperialisten unter Druck, eben­falls Fracking selbst gegen massiven Widerstand einzuführen.

Inzwischen hat auch der Siemens-Konzern – einst Erfinder des „Greenwashings“ – seine Zurückhaltung aufgegeben und setzt voll auf Fracking. Exxon Mobil hat im September Tausende bürgerliche Politiker und Medien, aber auch Umweltverbände kontaktiert und eine bun­desweite Anzeigenkampagne geschaltet. Darin wird behauptet, mit moderner Technologie und unter Beteiligung der kritischen Öffentlichkeit sei ein giftfreies, umweltverträgliches Fracking möglich. Das ist dreist! Denn bei der Fracking-Technik gelangt auf jeden Fall sogenanntes Formationswasser aus den Gesteinsschichten an die Oberfläche. Selbst wenn ein Fracking ohne den Einsatz giftiger Chemiecocktails möglich wäre, wird trotzdem je nach geologischer Zusammensetzung das ausfließende Wasser mit in der Tiefe lagernden krebserregenden Kohlenwasserstoffen oder radioaktiven Substanzen vermischt sein. Ganz zu schweigen von den Zerstörungen in den tiefen Gesteinsschichten, die mit Erdbeben einhergehen können. Förderung und Verbrennung von Fracking-Gas wirken sich ebenfalls klimaschädlich aus und verschärfen so die Gesamtproblematik.