Stalin bot bereits 1952 die Wiedervereinigung Deutschlands an

Kassel (Korrespondenz): Bei den offiziellen Feiern zur Wiedervereinigung Deutschlands wurde erneut der Mythos verbreitet, dass Helmut Kohl (CDU) maßgeblich die Einheit gebracht hätte. Völlig verschwiegen wurde zudem, dass die Wiedervereinigung Deutschlands schon Anfang der 1950er Jahre möglich gewesen wäre. Der damalige CDU-Bundeskanzler Konrad Adenauer hat das zusammen mit den Westmächten aber verhindert. Das als „Stalin-Note“ bekannte Dokument der sowjetischen Regierung wurde am 10. März 1952 veröffentlicht. Es lohnt sich, Auszüge  dieser Note zu lesen. Im Text wird deutlich, dass es der damaligen Sowjetregierung darum ging, ein friedliches, demokratisches Deutschland zu schaffen. Im Westen dagegen begann man mit der Wiederherstellung der wirtschaftlichen Macht von Krupp, Thyssen etc. und stützte sich beim Aufbau Westdeutschlands auf Nazirichter, SS- und Kriegsverbrecher und auf Politiker aus Hitlers Regierung und Diplomatie.

In der Stalin-Note heißt es:
„Die Sowjetunion hält es für notwendig, die Regierungen der Vereinigten Staaten von Amerika darauf aufmerksam zu machen, dass, obwohl seit Beendigung des Krieges in Europa bereits etwa sieben Jahre vergangen sind, immer noch kein Friedensvertrag mit Deutschland abgeschlossen wurde. Um diesen unnormalen Zustand zu beseitigen, wendet sich die Sowjetregierung, die das Schreiben der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik mit der an die vier Mächte gerichteten Bitte um Beschleunigung des Abschlusses eines Friedensvertrages mit Deutschland unterstützt, ihrerseits an die Regierung der Vereinigten Staaten und an die Regierungen Groß­britanniens und Frankreich mit dem Vorschlag, unverzüglich die Frage eines Friedensvertrages mit Deutschland zu erwägen, damit in nächster Zeit ein vereinbarter Friedensvertragsentwurf vorbereitet und einer entsprechenden internationalen Konferenz unter Beteiligung aller interessierten Staaten zur Prüfung vorgelegt wird. (…)