Kriegsschiffe statt Katastrophenhilfe
Indonesien – zehn Jahre nach dem verheerenden Tsunami
Zehn Jahre ist die Tsunami-Katastrophe nun her, die 2004 nach einem Seebeben große Teile Thailands und Sumatras verwüstete. Anlässlich dieses Datums hat die Berliner Gruppe der Solidaritäts- und Hilfsorganisation „Solidarität International e.V.“ der „Roten Fahne“ folgenden Reisebericht zur Verfügung gestellt:
Zum zehnten Mal jährt sich die Tsunami-Katastrophe in Sumatra und anderen umliegenden Ländern. Da stellt sich die Frage, welche Konsequenzen wurden hieraus gezogen, um die Menschen zu schützen, und wie ist die Situation bis heute?
Die Partnerorganisation von SI – die „Demokratische Volksbewegung Indonesiens“ (GRI) – berichtete schon 2004, dass die Millionen Spendengelder, die auch in Deutschland gesammelt wurden, begleitet von großen Fernsehgalas, kaum bei den betroffenen Menschen angekommen sind. Viel ging in die Korruption. Es wurde sogar der Ausbau eines Tiefseehafens für Kriegsschiffe in Aceh damit finanziert.
Nun hört man viel von dem Tsunami-Warnsystem im indischen Ozean, das nach der Katastrophe aufgebaut wurde. Unsere SI-Reisedelegation sah an Küstenorten Tsunami- Warnschilder mit Fluchtwegen und es wird bei Erdbeben auch vor drohenden Tsunamis gewarnt. Einen wirklich wirksamen Katastrophenschutz, zum Beispiel mit präventiven Baumaßnahmen, gibt es aber nicht. Da bleibt den Menschen allenfalls die Zeit, aus ihren Hütten wegzulaufen, wenn es gefährlich wird. Auch Megastädte, wie die Region Jakarta mit circa 30 Millionen Einwohnern, sind extrem erdbebengefährdet.