Stahltarifrunde 2015: Stahlarbeiter waren kampfbereit
Das nach nur drei Verhandlungsrunden erzielte Ergebnis wird von den Konzernen als schmerzhafter Kompromiss und von der IG-Metall-Führung als gutes Ergebnis verkauft.
Es ist zweifelsohne ein Zugeständnis an das gewachsene gewerkschaftliche Bewusstsein in diesem Jahr. Es sollte unter allen Umständen vermieden werden, dass es zu einem gemeinsamen Kampf der Stahlarbeiter kommt.
Dafür hat sich auch die Gewerkschaftsführung missbrauchen lassen und auf den Einsatz der hoch organisierten Kampfkraft der Stahlarbeiter verzichtet. Damit wurde der Denkweise Nahrung gegeben, dass es gemeinsame Interessen zwischen den Konzernen und den Arbeitern und Angestellten gibt. Dies stört viele Gewerkschafter. In einer aktuellen Umfrage bei ThyssenKrupp Steel Europe in Duisburg halten über 90 Prozent der Kolleginnen und Kollegen die IG Metall für wichtig.