„Aus“ für den Phaeton

VW-Krise hat Sachsen längst erreicht

Nun ist es amtlich: Der Phaeton – Luxusauto und Vorzeigemodell des VW-Konzerns – wird nicht weiter produziert. Die VW-Krise macht keinen Halt vor bisher „heiligen Kühen“. Ein eigenes Werk brauchte diese Luxuskarre 2001 und natürlich keine „Fabrik“ mit Arbeitern in Blaumännern und schmutzigen Händen, sondern eine Manufaktur, eine gläserne sogar. Die Arbeiter trugen weiße Anzüge, und abends spielte im Werk manchmal die sächsische Staatskapelle Klassik vor erlesenen Gästen. Angemessen, bei einem Verkaufspreis für den Phaeton zwischen 66.000 und 225.000 Euro im Jahr 2012.

Bei der Eröffnung tönte der damalige VW-Chef Piech: „Die Marke Volkswagen erreicht damit eine neue Dimension der emotionalen Anbindung an ein völlig neues Produkt-Marktsegment der automobilen Spitzenklasse.“ VW kam nach Dresden und versprach 800 Arbeitsplätze. Die gab es nie!
Seit geraumer Zeit arbeitet der größte Teil der 500 Beschäftigten gar nicht mehr hier, sondern meistens bei VW Mosel in Zwickau. Statt 100 Autos pro Tag werden zur Zeit nur 10 – davon acht Phaeton und zwei Bentley – montiert.