300 verletzte Flüchtlinge und ein geschmackloses Gedicht
Mit Tränengas, Knüppeln, Blendgranaten und Wasserwerfern geht mazedonische Grenzpolizei gegen Flüchtlinge vor. Die Bundesregierung diskutiert derweil über ein Gedicht ...
Am Sonntag, den 10. April, versuchten Flüchtlinge im griechischen Idomeni die Grenze nach Mazedonien zu überwinden. Die Grenzpolizei verletzte über 250 von ihnen mit Schlagstöcken, Tränengas, Blendgranaten und Wasserwerfern.
11.000 Flüchtlinge in Idomeni fordern ihr Recht auf Schutz, Flucht, Asyl und menschenwürdige Behandlung – verzweifelt, aber auch selbstbewusst. Ihnen droht die Abschiebung in die Türkei als Ergebnis des sogenannten Erdogan/Merkel-Deals.
Diese Vereinbarung ist ein zutiefst menschenfeindliches Verfahren: Wer die lebensgefährliche Überfahrt über das Mittelmeer nach Griechenland geschafft hat, wird interniert und in die Türkei abgeschoben. Dafür darf dann ein syrischer Flüchtling legal aus der Türkei in die EU einreisen. Das heißt, nur wenn jemand sein Leben im Mittelmeer riskiert, kann dafür ein anderer Flüchtling in die EU einreisen. Ertrinkt er bei dem Versuch, dann darf natürlich kein Flüchtling einreisen. Versucht er es erst gar nicht, darf ebenfalls kein Flüchtling einreisen.