Vor 70 Jahren: Vereinigung von SPD und KPD
Im Bewusstsein, aus der Niederlage der Arbeiterbewegung im Hitler-Faschismus die Lehren zu ziehen, schlossen sich im April 1946 in Berlin die beiden Arbeiterparteien SPD und KPD zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) zusammen. Durch die Uneinigkeit der Arbeiterbewegung war 1933 die Verhinderung der faschistischen Diktatur gescheitert
Entscheidende Ursache der Spaltung war die Wandlung der SPD zu einer bürgerlichen Arbeiterpartei und der Übergang der SPD-Führung auf opportunistische Positionen. Sie drückten sich darin aus, nicht mehr das Ziel der Beseitigung des Kapitalismus zu verfolgen, sondern seine Reformierung. Die KPD, die sich 1918 dagegen als revolutionäre Partei konstituiert hatte, wurde von der SPD mit allen Mitteln, einschließlich staatlicher Gewalt, bekämpft.
Die KPD hatte daraus ihrerseits die falsche Einschätzung der SPD als „sozialfaschistisch“ entwickelt und sie als politischen Hauptgegner gesehen. Diese Unterschätzung der tatsächlichen faschistischen Gefahr trug ihren Teil zur Verhinderung einer antifaschistischen Einheitsfront bei. Die Hauptverantwortung dafür lag jedoch bei der SPD-Führung, die sich in der vergeblichen Hoffnung, auch unter der Hitler-Diktatur weiter bestehen zu können, soweit erniedrigte, ihre jüdischen Vorstandsmitglieder auszuschließen.