„Wir lassen uns nicht einfach vom Hof jagen“

Der Automobilzulieferer Hella will in seinem Werk Recklinghausen mit knapp 830 Beschäftigten 48 Arbeitsplätze vernichten

Die Pläne von Hella betreffen 29 Prozent der 167 Montiererinnen und Montierer, überwiegend Frauen. Die Werksleitung will unbedingt erreichen, dass die Kolleginnen und Kollegen dem Anschein nach „freiwillig“ einen Aufhebungsvertrag mit dem „Angebot“ einer Abfindung unterschreiben. Jede und jeder wird einzeln ins Personalbüro gerufen. Das ist verbunden mit der Drohung, dass betriebsbedingte Kündigungen notwendig seien, wenn keine 48 unterschreiben.
Diese „Infogespräche“ erschüttern und verletzen. Bei Anforderungen zu Samstags- oder Sonntagsarbeit sind wir „unersetzlich“ – und jetzt überflüssig? Die Stimmung festigt sich: „Wir lassen uns nicht einfach vom Hof jagen!“ Die Werksleitung musste auf diese Stimmung schon reagieren. Zuerst sollten 48 sofort weg. Dann wurde doch Altersteilzeit als Alternative angeboten und schrittweise ausgedehnt.