43 Millionen Arme im reichsten Land der Welt
Über die Entwicklung der US-Wirtschaft nach der Weltwirtschafts- und Finanzkrise und die Lage und Kämpfe der Massen in den USA
Die im Oktober 2008 ausgebrochene längste und tiefste Weltwirtschafts- und Finanzkrise in der Geschichte des Kapitalismus hatte ihren Ausgangspunkt nicht zufällig in den USA. Sie begann mit dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers unter einem Berg fauler Immobilienkredite – die Spekulationsblasen zerplatzten. Die gigantische Aufblähung der Spekulation hat spätestens mit der Neuorganisation der internationalen Produktion eine dominierende Rolle in der Weltwirtschaft eingenommen. Sie ist zu einem notwendigen, das heißt allgemeingültigen Bestandteil der Maximalprofit erheischenden Kapitalverwertung geworden. Das US-Finanzkapital als größte Finanzmacht der Welt hatte die Spekulation am aggressivsten vorangetrieben. Andere Großbanken wie die Deutsche Bank wollten nicht zurückstehen und mischten kräftig mit. Die Krise hatte in den USA bis zum Tiefpunkt im Juni 2009 einen Einbruch der Industrieproduktion von 17,3 Prozent zur Folge – im Vergleich zum vorherigen Höchststand vom Dezember 2007.