Rote Fahne 22/2019

Rote Fahne 22/2019

Erfolgsgeschichte der überparteilichen Zusammenarbeit

Vom 1. bis 3. November 2019 findet in Erfurt der 12. Frauenpolitische Ratschlag statt. Vor 18 Jahren wurde dieser Ratschlag – als Plattform der kämpferischen Frauenbewegung – aus der Taufe gehoben

Erfolgsgeschichte der überparteilichen Zusammenarbeit
Teilnehmerinnen beim letzten Frauenpolitischen Ratschlag, 2014 in Chemnitz, Foto: RF

32 Frauen und ein Mann beschlossen 2001, daran zu arbeiten, dass dieses breite, überparteiliche Konzept zum festen Bestandteil der Frauenbewegung wird. Der Plan trug wunderbare Früchte. Zwei Jahre später nahmen bereits fast 1000 Frauen teil.

 

Unter dem Hauptmotto „Couragierte Frauen kämpfen gegen rechte Regierungen – weltweit“ werden auf dem diesjährigen Ratschlag sieben Foren mit verschiedenen Themenstellungen durchgeführt. Das Forum „Frauen und Umwelt“ ruft zum Beispiel dazu auf, Videobotschaften zu folgenden Themen zu senden: „Umwelt – deine Meinung? Zukunft – wie stellst du sie dir vor? Was willst du tun?“ Zaman Masudi und Monika Gärtner-Engel, die Anmelderinnen des Forums „Imperialismus – Würger der Frauen“, schreiben: „Jede Frau kann sich beteiligen, einbringen und wird viel Neues erfahren und lernen.“ Im Newsletter für das Forum „Weil es ums Ganze geht“ informieren die beiden Gewerkschafterinnen Nina und Alrun, dass die Vorsitzende der Textilarbeitergewerkschaft aus Bangladesch, Joly Talukder, ihre Teilnahme bestätigt hat. Sehr gespannt darf man sein auf die Diskussion, die sich dort mit „wichtigen Erfahrungen, Erfolgen und heißen Eisen“ aus dem weiblichen Arbeitsleben befasst. Interessant verspricht auch das Forum „Jugend und Bildung“ des Jugendverbands REBELL zu werden. Dort soll es drei Themenblöcke geben, in denen diskutiert wird, warum Bildung wichtig ist, welche Vorbilder junge Frauen heute brauchen und was es bedeutet, selbst in dieser Hinsicht aktiv zu werden.

 

Aus der internationalen kämpferischen Frauenbewegung werden weitere bedeutende Gastfrauen erwartet. Kommen werden Edit Luz, Basilia und Vilma, Vertreterinnen des indigenen Aymara-Volkes und der kämpferischen Frauenbewegung in Peru; Sharmista Choudhory, Umweltkämpferin, Revolutionärin und Aktivistin der Weltfrauenbewegung; nepalesische Vertreterinnen der Weltfrauenbewegung; die bosnische Gruppe „Frauen – Opfer des Krieges“; tunesische Textilarbeiterinnen; Teilnehmerinnen des Streiks der spanischen Zimmermädchen; eine Frau aus St. Petersburg und viele mehr. Mit Spannung erwartet wird auch die HDP-Abgeordnete Dilşat Canbaz aus der Türkei. Teilnehmen werden auch die Europakoordinatorinnen der Weltfrauenkonferenz Suse Bader, Halinka Augustin und Zaman Masudi.

 

Dabei sein werden natürlich auch viele Vertreterinnen des Frauenverbands Courage, Gewerkschafterinnen aus großen Konzernbetrieben, Aktivistinnen aus der Flüchtlingsarbeit, wie von „Alassa and Friends“. Von Gewalt betroffene Frauen und Kämpferinnen gegen Gewalt an Frauen werden sprechen. Die Organisatorinnen bitten darum, zur Auftaktdemonstration „tolle Transparente, Fahnen und Redebeiträge“ mitzubringen. Kultur satt gibt es an den Abenden mit dem Feuerwerk der Frauentalente unter dem Motto „Ein Kessel Buntes“ und einem internationalen Mitbringbuffet, dem Candle-Light-Café sowie Live-Tanzmusik. An allen Tagen findet außerdem die Messe der Frauenbewegung statt, bei der Bücher, Flyer und Infomaterial, Kreatives und Kulturelles angeboten werden.

 

Im Endspurt geht es jetzt darum, alle Potenziale auszuschöpfen für dieses bedeutende, größte, selbstorganisierte, finanziell unabhängige und überparteiliche Event der kämpferischen Frauenbewergung in Deutschland.1