Rote Fahne 25/2021

Rote Fahne 25/2021

Künstlicher Ursprung von Covid-19 – ein „Verschwörungsmythos“?

Ist der Erreger von Covid-19 auf natürlichem Weg entstanden – oder stammt es aus einem Viruslabor? Die Diskussion begann bereits kurz nach Ausbruch der Pandemie

Von (wm)
Künstlicher Ursprung von Covid-19 – ein „Verschwörungsmythos“?
Das Wuhan-Institut für Virologie – kommt hier das Covid-19-Virus her? Foto: Ureem2805 / CC BY-SA 4.0

Immerhin lag das Epizentrum in Wuhan – dort, wo sich auch das zentrale Hochsicherheitslabor Chinas befindet, in dem seit Jahren gefährliche Forschung mit Coronaviren betrieben wird. Gegen die aufkommende Diskussion darüber richtete sich ein Brief von 27 Wissenschaftlern, darunter auch Prof. Christian Drosten aus Berlin, die bereits im Februar 2020 vor „Verschwörungstheorien“ warnten.

 

Es mehren sich aber die Indizien für einen Laborursprung. In einer angesehenen Wissenschaftszeitung wurde bereits 2015 über die Herstellung eines hochinfektiösen und gefährlichen Coronavirus berichtet. Daran beteiligt waren neben dem Wuhan-Institut auch Forscher aus sieben US-amerikanischen Virusforschungslabors.1 Ziel dieser „gain-of-function-Forschung“ (Wirkungssteigerungs-Forschung) ist es, maximal ansteckende und gefährliche Erreger zu schaffen – angeblich um sich dann davor zu schützen.

 

Zusätzliche Argumente und Fakten finden sich in einer brisanten Studie, mit der sich Prof. Roland Wiesendanger von der Universität Hamburg im Februar 2021 an die Öffentlichkeit wandte: Ein „Zwischenwirt“ als natürlicher Virus-Überträger wurde bis heute nicht identifiziert. Der Wildtiermarkt in Wuhan ist auch nicht der Ursprung der Pandemie, selbst nach Aussagen der chinesischen Behörden nicht. Die Schutzvorrichtungen in dem Wuhan-Institut waren mangelhaft und es kam wiederholt zu Virusausbrüchen. Mit dem Fledermaus-Virus RatG13, das zu 96 Prozent mit CoV-22 identisch ist, wird dort bereits seit 2013 experimentiert. Der Rest des Erbguts mit dem Code für die gefährlichen Spike-Proteine geht auf ein Virus zurück, das malaysische Pangoline (Schuppentiere) befällt.

 

Seit 2013 erfolgte die Forschung in Wuhan in Kooperation mit US-Wissenschaftlern. Eine Schlüsselrolle dabei spielt offensichtlich Peter Daszak von der EcoHealth Alliance3, die diese Forschung (mit-)finanzierte. Kein Wunder also, dass Daszak als Mitglied der WHO-Delegation in Wuhan keinerlei Hinweis für einen Laborursprung erkennen konnte.

 

Der renommierte US-Wissenschaftler Steven Quay errechnete in einem Artikel vom 29.1.2021 eine Wahrscheinlichkeit von 99,8 Prozent für einen künstlichen Ursprung. Immer mehr Wissenschaftler fordern inzwischen eine unvoreingenommene Überprüfung der Laborunfall-These – wie zuletzt 18 renommierte Virologen in einem Brief an das Wissenschafts-Magazin „Science“.4 Das hat auch nichts mit der Vereinnahmung der Frage durch den Propagandakrieg zwischen den USA und China zu tun. Ex-US-Präsident Donald Trump sprach vor eineinhalb Jahren gar von einem „kommunistischen Virus“, während chinesische Politiker behaupten, die USA hätte das Virus eingeschleppt.

 

Die Hintergründe einer menschheitsgefährdenden Virusforschung offenzulegen, hat große Bedeutung, nicht nur für den Kampf gegen Biowaffenforschung und imperialistische Kriegsvorbereitungen. Sie sind auch ein Schlüssel, um die Gefährlichkeit und Komplexität von Covid-19 zu verstehen – und um die Probleme bei der Immunisierung und Therapie zu überwinden.