Rote Fahne 01/2022
Lenin, Liebknecht, Luxemburg – wofür stehen sie?
Wladimir Iljitsch Uljanow Lenin, Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg sind bis heute international anerkannte und verehrte Repräsentanten der revolutionären Arbeiterbewegung
Besonders Lenin wird bis heute von den Mächtigen dieser Welt angefeindet. Die Konrad-Adenauer-Stiftung schreibt auf ihrer Webseite unter der Überschrift „Falsche Vorbilder“: „Lenin war von einer Idee besessen: die bestehende Ordnung zu stürzen und den Kommunismus zu errichten. 1917 ging sein Plan auf. Doch Bürgerkrieg und kommunistischer Terror löschten Millionen Menschenleben aus.“
So wird ihm der Tod von Millionen Menschen, die in Wirklichkeit der konterrevolutionäre Terror aus dem In- und Ausland zu verantworten hat, in die Schuhe geschoben. Die Massen in Russland haben sich zurecht dagegen verteidigt. Sie waren entschlossen, das feudale Joch abzuschütteln und den Sozialismus aufzubauen. Sie standen hinter Lenin. Er war der geniale Anführer und Organisator der Oktoberrevolution 1917 in Russland. Unmittelbar nach der Revolution bot Lenin Friedensverhandlungen zur sofortigen Beendigung des I. Weltkriegs an. Mit einem der ersten Dekrete wurden die Gutsbesitzer entschädigungslos enteignet und das Land an die armen Bauern verteilt. Banken und Fabriken wurden enteignet, der Achtstundentag eingeführt. Männer und Frauen, eheliche und uneheliche Kinder wurden rechtlich gleichgestellt, die Todesstrafe abgeschafft. Damit war bewiesen: Der Kapitalismus ist nicht das Ende der Geschichte. Es ist möglich, eine Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung zu errichten.
Diese historischen Verdienste und Lehren würdigt die MLPD mit dem Lenin-Denkmal vor der Horster Mitte.
Die Revolution in Russland hatte international große Ausstrahlungskraft – auch auf Deutschland, wo sich im Sommer 1918 eine revolutionäre Gärung herausbildete. Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg standen mit an der Spitze der revolutionären Bewegung. Beide waren entschiedene Kriegsgegner und widersetzten sich der „Burgfriedenspolitik“ der SPD-Führung, die zu Beginn des I. Weltkriegs zur „Verteidung des Vaterlandes“ aufrief. Rosa und Karl vertraten die Losung der II. Internationale: „Kein Arbeiter des einen darf auf die Klassenbrüder eines anderen Landes schließen.“ Gegen den Verrat der SPD gründeten sie mit anderen Revolutionären zum Jahreswechsel 1918 / 1919 die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD). Mit ihrer Entschlossenheit und Unbeugsamkeit, die auch in Zeiten der Festungshaft nicht gebrochen werden konnten, zogen sie den Hass der Reaktionäre auf sich. Das Großkapital finanzierte mit großen Geldsummen Hetzkampagnen gegen Liebknecht und Luxemburg. Am 15. Januar wurden sie von Freikorps ermordert – geduldet vom SPD-Reichswehrminister Gustav Noske. Bis heute versucht die SPD, diese Tatsache zu verleugnen und die revolutionären Vorkämpfer in ihre „Ahnengalerie“ aufzunehmen. Die MLPD wendet sich entschieden dagegen, Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg für eine reformistische Politik zu missbrauchen.
Lenin, Liebknecht und Luxemburg haben ihr ganzes Leben in den Dienst für die Befreiung der Menschheit gestellt. Diese Selbstlosigkeit kann der Jugend heute Ansporn und Vorbild sein. Entgegen dem Mainstream, nur an sich selbst und seine individuelle Freiheit zu denken, stehen sie für den gemeinsamen Kampf der Arbeiterklasse und ihrer Verbündeten für eine neue, sozialistische Gesellschaft. Das ist der einzige Weg zur Freiheit für alle Ausgebeuteten und Unterdrückten.