Rote Fahne 14/2023
Das Erfolgsrezept für die Befreiung vom Imperialismus
Im Interview geht Monika Gärtner-Engel, Co-Präsidentin der Internationalen antiimperialistischen und antifaschistischen Einheitsfront und Hauptkoordinatorin der Revolutionären Weltorganisation ICOR, auf die Bedeutung der Internationalen Einheitsfront und ihren Zusammenhang zur Internationalen Bergarbeiterkonferenz ein
Rote Fahne: Liebe Monika, du bist Co-Präsidentin der Internationalen antiimperialistischen und antifaschistischen Einheitsfront. Was ist das genau oder anders gefragt: Braucht man denn tatsächlich noch einen internationalen Zusammenschluss?
Monika Gärtner-Engel: Wir haben in Europa den heißesten Juni seit Beginn der Wetteraufzeichnungen erlebt, bei gleichzeitig verheerenden Überschwemmungen zum Beispiel im Norden Italiens. Vor zwei Wochen sank vor der Küste Griechenlands ein Schiff mit 700 Flüchtlingen, die ein besseres Leben in Europa suchten, zurückgedrängt von der griechischen Küstenwache. Das sind nur zwei Beispiele, um deutlich zu machen: Die Zeit ist reif für eine Kraft, die ihre Überlegenheit gegenüber diesem imperialistischen Weltsystem organisiert. Das betrifft aber eben nicht nur Revolutionäre – sondern rebellische Jugendliche, Arbeiterinnen und Arbeiter, fortschrittliche Künstlerinnen und Künstler und Intellektuelle, Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter und Indigene, kämpferische Frauen, Friedenskämpfer, unterdrückte Völker, Einzelpersonen usw.
Welche Rolle spielen dabei die Arbeiter?
Die internationale Arbeiterbewegung muss lernen, die führende Rolle zu übernehmen. Ohne die Unterdrückten der Welt als Verbündete wird sie sich nicht durchsetzen können. Im Prozess der Neuorganisierung und Neuformierung der internationalen revolutionären Bewegung suchen derzeit viele Kräfte auch nach Formen der antiimperialistischen Zusammenarbeit, ohne dass sie bereits Mitglied der ICOR werden wollen. Die revolutionären Organisationen sind das Rückgrat dieser Einheitsfront. Alle zusammen bilden das Geheimrezept für die Befreiung vom Imperialismus.
Das klingt sehr spannend! Sollen denn jetzt alle, die möchten, teilnehmen?
Die Hauptteilnehmer an dem Kongress werden die Delegierten der Mitgliedsorganisationen sein, die auch Stimmrecht haben. Sie bilden bereits ein wichtiges Spektrum derer ab, die gegen Imperialismus und Faschismus kämpfen. Sie bringen viel Kampfkraft mit, unterschiedliche Erfahrungen und Backgrounds und den gemeinsamen festen Willen, mit diesem internationalen Zusammenschluss gegen die Imperialisten der Welt zu kämpfen. Das ist Garant für spannende und intensive Diskussionen! Darüber hinaus ist aber auch jeder eingeladen, der an der Einheitsfront interessiert ist und zum Aufbau beitragen möchte. Eine besondere Möglichkeit dazu ist die Übernahme von Verantwortung für die Arbeitsgruppen/Foren. Ein sehr wichtiges Thema wird sein, der begonnenen globalen Umweltkatastrophe in der Programmatik und Praxis der Einheitsfront die angemessene Bedeutung zu geben. So suchen wir noch jede Menge Mitarbeiter und Helfer, die die Organisierung unterstützen und diese Zusammenkunft mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit erst ermöglichen.
Vielen Dank für diesen Einblick – wir wünschen dem ersten Weltkongress der antiimperialistischen Einheitsfront viel Erfolg!
Es haben sich bereits Teilnehmer von fast allen Kontinenten angemeldet. So aus Asien von den Philippinen, aus Indien und Nepal, aus Lateinamerika aus Peru, der Dominikanischen Republik und Uruguay. Afrika ist bereits vertreten mit Teilnehmern aus Südafrika, Kamerun, Kenia, Togo, Tunesien, Marokko, Burkina Faso. Und aus Europa kommen unter anderem Vertreter aus der Türkei, Irland, Portugal, Polen und Zypern.