Rote Fahne 05/25
Befreiung der Frau – im echten Sozialismus möglich
8. März, Internationaler Frauentag: Weltweit gehen Frauen auf die Straße gegen soziale Not, globale Umweltkatastrophe, Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen, imperialistische Kriegsgefahr und die faschistische Gefahr, für Frauenrechte, höhere Löhne und die Verteidigung der Arbeitsplätze. Viele fragen sich: „Wie soll das alles weitergehen?“
Immer stärker rückt auch unter der Masse der Frauen die Frage nach einer gesellschaftlichen Perspektive für die nächsten Generationen ins Zentrum. Im Sinne der Losung „Make Socialism great again!“ fördert die MLPD rund um den Internationalen Frauentag die lebendige Diskussion um die Befreiung der Frau im Sozialismus.
Begeisternde Errungenschaften
Der Ursprung des 8. März war sozialistisch. Clara Zetkin, Initiatorin des internationalen Frauentags 1910, war leidenschaftliche Kämpferin gegen Imperialismus, Faschismus und Krieg – mutig mit der Arbeiter- und Frauenbewegung eng verbunden. Sie war von der Notwendigkeit des Kampfes für eine sozialistische Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung überzeugt, weil nur da die Befreiung der Frau möglich ist. Die ökonomischen und politischen Grundlagen werden radikal verändert:
- Abschaffung des Profitgesetzes und Zerschlagung des bürgerlichen Staates.
- Diktatur des Proletariats mit der Durchsetzung breitester Demokratie für die Arbeiter und Massen.
- Die Familien hören auf, die grundlegende Wirtschaftseinheit, zu sein, auf der jedes persönliche Leben beruht.
- Würdige Altenpflege, öffentliche Kantinen für alle und Großwäschereien sind gesellschaftlich organisiert. Das Scheidungsrecht wird vereinfacht, das Verbot von Schwangerschaftsabbruch beseitigt, wirkliche Gleichberechtigung der Frau kann durch Überwindung patriarchaler, rückschrittlicher Traditionen, Denkweisen und Moral erreicht werden.
All das ist möglich und wurde in sozialistischen Ländern wie im China Mao Zedongs und in der Sowjetunion bis 1956 bereits weitergehend erkämpft.
Gesundheitswesen hilft Frauen und Familien
Statt das Gesundheitswesen zu zentralisieren wie aktuell in Deutschland – mit maximaler Profitmaximierung und Vernichtung von Krankenhäusern – wurde es dezentralisiert. Die Familie, besonders die Frauen, mussten sich nicht mehr allein um die Gesundheit aller Familienmitglieder kümmern.¹
In jedem Wohnblock der Arbeitersiedlungen in Schanghai gab es von Ärzten ausgebildete Sanitätsposten, meist zwei bis drei ehemalige Hausfrauen, die in enger Verbindung mit den medizinischen Einrichtungen für die Gesundheitsversorgung der Siedlung zuständig waren. Ohne bürokratische Hürden übernahmen sie die häusliche Pflege von Kranken, mobilisierten Hilfe im Alltag.
Kinder lernten in China in den Schulen Grundkenntnisse der Medizin, Erste Hilfe zu leisten und Verantwortung zu übernehmen. Anstatt sie zu verhätscheln, bezog man sie altersentsprechend nach der Losung „Dem Volke dienen!“ in die kollektiven Aufgaben ein. Sie wurden erzogen „zu gesellschaftlich aktiven, revolutionären Menschen mit dem Lebensziel, die eigenen Fähigkeiten selbstlos für die ganze sozialistische Gesellschaft einzusetzen“.²
Arbeiterinnen setzten sich gegen Fabrikleitung durch
Der Aufbau der sozialistischen Gesellschaft ist ein gigantischer Umwälzungsprozess. Es geht darum, die proletarische Denkweise gegen das alte kapitalistische Denken und die Gefahr des schleichenden Vordringens der kleinbürgerlichen Denkweise durchzusetzen – gegen alle Bestrebungen, den Kapitalismus wieder herzustellen. Die Fabrikgründung in Tschao Yen steht exemplarisch für diesen weltanschaulichen Kampf: 20 Frauen beschlossen, „die Tür der Familie aufzustoßen“ und eine Fabrik zu gründen. Nach Umfrage unter der Bevölkerung stellten sie Wasserkessel, Ofenrohre und Tiegel her. Sie erkämpften die Anerkennung der Produkte durch den Staat. Durch Weiterbildungen und Unterstützung lernten sie sogar, medizinisches Gerät herzustellen: „In der Fabrik herrschte eine Atmosphäre von Solidarität, Begeisterung und Selbstlosigkeit.“³
Auf Befehl der Pekinger Stadtverwaltung sollten kapitalistische Produktionsnormen wieder eingeführt werden. Ein Teil der Arbeiterinnen sollte nach Hause geschickt werden, um sich um die Familie zu kümmern. Damit es finanziell für die Familien reicht, sollten die Löhne der Männer erhöht werden. Der Fabrikleitung ging es nur um den unmittelbaren Gewinn, wofür sie die Befreiung der Arbeiterinnen opfern wollte. Doch die Arbeiterinnen begriffen, dass ihre Selbstständigkeit und Teilnahme an der gesellschaftlichen Entwicklung auf dem Spiel stand und setzten sich im erbitterten Kampf durch, unterstützt von den meisten Männern.
All diese Erfahrungen der ehemals sozialistischen Länder müssen bekanntgemacht werden. Wir schöpfen daraus für einen neuen Anlauf im Kampf um den echten Sozialismus